Storchennester schon wieder bewohnt (2013)

Storchennester bereits im Februar bewohnt

Als ich heute morgen aus dem Fenster sah, schneite es wieder, was Birka und ich immer noch geniessen. Deshalb war ich ziemlich überrascht in der WAZ zu lesen, dass auf dem Schornstein des NABU-Artenschutzzentrums in Leiferde, in Niedersachsen, das erste Storchennest schon wieder bewohnt ist. Das liest sich ja wie ein wunderbarer Frühlingsbote.

 

Für alle, die sich, wie ich, für diese schönen Tiere interessieren, habe ich ein paar links zur frühzeitigen Rückkehr der Störche, mit Fotos, auch eines Storches im Schnee (in der Schweiz) und Erklärungen, warum sie jetzt schon früher zurückkehren, ausgewählt. So kannst du hier z.B. lesen, dass diese Zugvögel mittlerweile nicht mehr bis Afrika fliegen, sondern bereits in Frankreich und Spanien überwintern. Daher haben sie einen kürzeren Rückweg und sind schneller wieder an ihren Nistorten. In Niedersachsen waren sie auch in den letzten beiden Jahren bereits im Februar wieder zurückgekehrt und in Rheinland-Pfalz konnte man sie im letzten milden Winter bereits im Dezember schon wieder sehen. 

 

http://www.derwesten.de/panorama/die-stoerche-kehren-zurueck-id7640904.html

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regiolinegeo/niedersachsen/article113775384/Stoerche-kehren-nach-Niedersachsen-zurueck.html

http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=10997496/1yjec4k/

http://www.aargauerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/die-stoerche-sind-zurueck-trotz-tiefstem-winter-126067622

http://www.rnz.de//zusammenmetropolregion2/00_20130214094257_103391993_Die_ersten_Stoerche_sind_bereits_zurueck_.php

 

Woher wissen die Zugvögel wann und wohin sie fliegen müssen?

Im WAZ-Artikel ist zu lesen, dass die "Zugunruhe" der Störche angeboren ist, dass ExpertInnen aber noch nicht wissen, wie die Störche ihren Weg finden. Über das Zugverhalten anderer Vögel, z.B. der Gartengrasmücke, gibt es wohl schon ziemlich genaue Kenntnisse aufgrund einiger interessanter Experimente. So erfuhr ich in der Vorlesung "Verhaltensbiologie" in Münster, dass es  bei Vögeln eine "innere Uhr" gibt und dass die "Zugunruhe" genetisch bedingt ist.

 

Wie sind die VerhaltensforscherInnen darauf gekommen?

Sie haben Vögel, z.B. Gartengrasmücken, aufgezogen und genau beobachtet. So konnten sie sehen, dass die Zugvögel unruhiger wurden, wenn die freilebende Art auf ihrem Zug war und zwar unterschiedlich lang, genau wie ihre jeweilige Art, die zwischen 250 km und 5000 km auf ihrem Zug zurücklegten.

Verblüffend war für mich zu hören, dass die Gartengrasmücke in den Volieren, unter konstanten Bedingungen, am 25.8. durch Hüpfen Zugunruhe zeigte, genau an dem Tag, als der Zug der freilebenden Grasmücken begann. Besonders toll fand ich, dass sie dabei erst, am 25.8.,  in Richtung Südwest und dann, am 29.9., in Richtung Süden hüpften, genau wie der Flug der freilebenden Artgenossen, die genau zu dem Zeitpunkt erst nach SW und dann nach S fliegen. Unglaublich! Beobachten konnten die ForscherInnen das übrigens so gut, indem sie auf den Boden der Volieren Löschpapier gelegt und die Füße der Grasmücken mit Tinte gefärbt haben. Ergebnis der Versuche ist also, dass die Vögel nicht die Eltern für Zeit und Richtung des Zuges benötigen, sondern ihnen ihre genetische innere Uhr Zeit und Weg angibt.

 

Schreitvögel - welche hast du schon gesehen?

Laut Brohmer gehören die Störche (Ciconiidae), neben Löfflern und Sichlern (Threskiornithidae) sowie den Reihern (Ardeidae) zu den Schreitvögeln (Ciconiiformes) und haben somit Ähnlichkeiten im Aussehen, wie z.B. lange Schnäbel, Hälse und Beine, sowie im Nahrungsverhalten. ( Schaefer, M.: Brohmer - Fauna von Deutschland, Wiebelsheim, 2010, S. 666 ff) Einige dieser schönen Tiere sehe ich öfter, so stand ein Graureiher (Ardea cinerea L.) vor Kurzem sogar in unserem Garten, andere sind doch seltener zu beobachten. Im letzten Jahr hatten wir das Glück im Elsass mehrere Seidenreiher zu sehen und eine Löffler-Kolonie an der Nordsee, auf unserem Weg von Neuhralingersiel nach Altharlingersiel. In diesem Jahr werde ich versuchen, wieder einmal Störche zu finden und würde mich freuen, wenn mir dann einige schöne Fotos von ihnen im Nest gelingen. Wenn es gelungen ist, werde ich sie natürlich einstellen.

 

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