Erkrankungen, Todesfälle durch Stickstoffdioxid - Was tun?

Studie des Bundesumweltamtes: Tote und Kranke durch Stickstoffdioxid

Am 8.3.2018 stellte das Umweltbundesamt (UBA) eine Studie zur Gesundheitsbelastung von Stickstoffdioxid vor. "Demnach lassen sich für das Jahr 2014 statistisch etwa 6.000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die NO2-Hintergrund-Belastung im ländlichen und städtischen Raum zurückführen." (Pressemitteilung UBA) Es bestünden auch Zusammenhänge zwischen einer hohen Stickstoffdioxid-Belastung und einigen Krankheiten wie z.B. Asthma, Bluthochdruck, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Gerade in Ballungsgebieten und verkehrsreichen Städten bestehe unmittelbarer Handlungsbedarf. Da die Diesel-PKW einen bedeutenden Faktor für die Stickoxid-Belastung in der Atemluft sei, seien selbst Fahrverbote als Mittel mögllch. Siehe auch meinen blog-Artikel: Stickstoffdioxid: Aktuell "Schadstoff Nummer 1" (2017)

 

Deutsche Umwelthilfe fordert Diesel-Fahrverbote: Stickoxide gehören zu den verbreitetsten, schädlichsten Luftschadstoffen

"Stickoxide sind giftig und stark gesundheitsschädlich. Sie reduzieren die Lungenfunktion und schädigen die Schleimhäute. Sie führen zu Asthma und Atembeschwerden, Husten und gereizten Augen."(Deutsche Umwelthilfe) Stickoxide reduzieren die Immunaktivität, fördern Allergien und eine Zunahme von Herz- und Kreislauferkrankungen. Zudem sei eine höhere Sterblichkeit durch sie nachgewiesen. Der zugelassene Jahresmittelwert von 40 µg/m³ würden laut UBA in den letzten Jahren in Deutschland an mehr als der Hälfte der verkehrsnahen Stellen überschritten. Ein Großteil der Stickstoffdioxid-Belastung stamme von Verbrennungs-, vor allem von Diesel-Motoren. "Die DUH Messungen zeigen bei 33 von 36 gemessenen Diesel-Fahrzeugen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte auf der Straße um das bis zu 9,2-fache."(Deutsche Umwelthilfe) Jede_r Bürger_in hat ein Recht auf saubere Luft. Deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe Diesel-Fahrverbote und droht dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) mit dem erneuten Gang vor Gericht.(WDR)

"Auch auf Tiere, Pflanzen und Böden haben Stickoxide eine schädliche Wirkung. Sie hemmen das Wachstum, fördern mittelbar die Übersäuerung des Bodens und haben somit Auswirkungen auf die biologische Zusammensetzung."(DUH) Außer dem Lachgas, N2O, bilden alle Stickoxide mit Wasser, z.B. in der Atmosphäre, Säuren. (chemie.de)

 

Universität Duisburg Essen: Zu viel Stickoxide durch Binnenschiffe an Rhein-Städten

Nach einer noch nicht veröffentlichten Studie würden die Stickoxid-Werte in den Städten zwar deutlich sinken, wenn es keine Diese-PKW mehr gäbe, aber für die Städte, die am Rhein liegen, würde das laut Prof. Dr. Michael Schreckenberg nicht ausreichen, da die Belastung durch den Schiffsverkehr erheblich sei. "Die hohe Stickoxid-Emission der Rheinschiffe habe man bisher nicht ausreichend im Blick gehabt, sagt Schreckenberg im WESTPOL-Interview."(WDR)

Tagesschau: Wie Stickstoffdioxid krank macht; UBA-Erklärfilm: Stickstoff - Was ist Stickstoff, und warum ist zu viel davon ein Umweltproblem? Was ist Stickstoff, was ist reaktiver Stickstoff? Warum ist zu viel davon ein Problem für Mensch und Umwelt? Und was können wir dagegen tun? Unser Film gibt Antworten. Mehr Informationen

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