Hummeln, Schmetterlinge, Vögel, Lenzrosen, Sal-Weide, Scharbockskraut

Nestbau der Vögel, erste Hummeln und Schmetterlinge im März

Vögel zu beobachten macht mir immer Freude. Im Frühling sind sie in ihrem Prachtkleid aber besonders schön und sehr aktiv. Gimpel und Schwanzmeisen besuchen nun regelmäßig paarweise unseren Garten und scheinen in der Nähe zu nisten. Ein Heckenbraunellenpaar ist jeden Tag hinten in unserem Garten so gut zu beobachten, scheint dort in der Hecke zu nisten, Blaumeisen und Kohlmeisen inspizierten die Nistkästen in unserem Garten und ein Baumläufer hat in einer unserer Fensterwangen sein Nest gebaut. Immer mehr Vögel tragen Nistmaterial in ihrem Schnabel und auch am Teich im Von-Wedelstaedt-Park haben die Nilgänse, Kanadagänse und Stockenten Paare gebildet. Vorübergehend waren für mehrere Tage sogar mehrere Rotdrosseln in unserem Garten, in den Lärchen, zu sehen.

Die ersten Hummeln und Schmetterlinge, die Bienen und Schwebfliegen sind für mich so schöne Frühlingsboten. Der erste Zitronenfalter, ein zitronengelbes Männchen, flog bereits Anfang März durch unseren Garten und Ende März besuchten ein Admiral, ein Bläuling und ein C-Falter die Frühlingsblumen, z.B. die Weidenkätzchen. Leider waren auch die ersten Raupen des Buchsbaumzünslers wieder sehr aktiv und unsere Buchsbäume sind ganz schön in Mitleidenschaft gezogen. Ob sie das wohl überleben werden?

Baum-, Erd-, Steinhummeln und Schwebfliegen besuchten eifrig die Frühlingsblüten, z.B. die vielen Lenzrosenblüten und wir konnten die vielen warmen Märztage im Garten, auf der Terrasse, aber auch auf den Spaziergängen zur Halde Rheinelbe, im Sonnenschein so richtig genießen. Im Garten buddeln, die Unmengen an Bergahorn-Sämlingen aus dem Steingarten entfernen, Büsche beschneiden, zum ersten Mal den Rasen mähen, grillen und draußen im Wok ein Frühlingsgemüse-Gericht zubereiten - so lässt sich die Natur gut beobachten, ist der März wunderbar.

In der Bildergalerie sind von oben nach unten und von links nach rechts zu sehen:

Admiral, Bläuling, Buchsbaumzünsler, C-Falter, weiblicher Zitronenfalter, Schwebfliege, Blaumeise, Gimpelpaar, Heckenbraunelle, Kohlmeise. 

Die Fotos stammen nicht alle vom März diesen Jahres und die Bilder habe ich mit Aquarellstiften für mein Naturtagebuch gemalt.

Baumläufer, Rotdrossel, Erdhummel

eine kleine Auswahl der im März beobachteten Tiere

Ihn haben wir in diesem März zum ersten Mal mehrere Tage hintereinander im Garten, an unserer Kastanie hinauf laufen sehen und konnten beobachten wie er immer wieder zur Fensterwange unseres Hauses flog und dort ein Nest baute. Wie schön!

Der Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) und der Waldbaumläufer (Certhis familiaris) aus der Familie der Baumläufer (Certhiidae) sind laut Brohmer (Fauna von Deutschland, Wiebelsheim 2010, S. 709) kurzbeinige Klettervögel, die ruckartig an Baumstämmen hochlaufen und Insekten suchen. Die beiden oben genannten Arten seien im Freien nicht sicher unterscheidbar. Wikipedia: "Das Nest ist napfförmig. Die Eier sind weiß, mit rotbraunen Punkten (...) und werden 14 bis 15 Tage bebrütet. Die Jungvögel verlassen das Nest nach 15 bis 17 Tagen."

Das Nest können wir jeden Tag von unserer Terrasse aus sehen. Wir hoffen, dass das Brüten erfolgreich sein wird und wir auch die jungen Vögel im April beobachten können.

Im letzten Jahr hat mir ein Vogelkundler zum ersten Mal eine Rotdrossel (Turdus iliacus L.) auf der Halde Rheinelbe gezeigt. Dass wir in diesem Jahr mehrere Rotdrosseln ein paar Tage hintereinander in unserem Garten beobachten konnten, war schon etwas Besonderes. Dadurch, dass sie oft ziemlich nah in der Lärche saßen, konnten wir den  hellen Überaugenstreif und die rostroten Flügelunterseiten durch unsere Ferngläser sehr gut erkennen. Dadurch sind sie gut von den gleich großen Singdrosseln (Turdus philomenos BREHM) zu unterscheiden. Die Singdrosseln sind regelmäßige Gartenbesucher und ich sehe sie immer wieder auf der Halde Rheinelbe. Laut Brohmer (Fauna von Deutschland, S. 712) ist die Rotdrossel ein häufiger Durchzügler und vereinzelt auch ein Wintergast. Laut wikipedia brüten die Rotdrosseln "...in Skandinavien, Schottland und Sibirien. Sie sind Zugvögel, die in Mittel-, vor allem jedoch in West- und Südeuropa überwintern. ...Sie sind in Mitteleuropa deswegen vor allem zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst zu beobachten." Dann liegen wir ja vielleicht auf ihrer Zugvogelroute und können sie immer mal wieder hier im Frühling und Herbst beobachten.

Erst durch den Vortrag eines Hummelexperten im Mai 2015 habe ich die Bedeutung der Hummeln für die Natur, für uns ein wenig kennengelernt und seitdem hat sich mein Blick für diese kleinen, wichtigen Insekten geschärft und ich freue mich, dass so viele unseren Garten regelmäßig besuchen (s. meinen blog-Artikel: "Ein Hummel-Garten; denn ohne Hummeln keine Tomaten, kein Ketchup, keine Erdbeeren?"). Am häufigsten sehe ich die Erdhummel, die oben auf dem Foto zu sehen ist, in unserem Garten und auf der Halde. Laut NABU gehören zu den Erdhummeln vier verschiedene Arten, die für den Laien schwer unterscheidbar sind. Wie auf dem Foto zu sehen sind die Erdhummeln schwarz mit weißem Hinterteil und zwei gelben Streifen. Laut wikipedia lassen sich die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) und die Hellgelbe Erdhummel (Bomus lucorum) aufgrund ihrer Ähnlichkeit in der Natur kaum unterscheiden. "Die Dunkle Erdhummel ist die wichtigste Art in der kommerziellen Hummelzucht. Sie wird im Treibhausanbau vor allem zur Bestäubung von Tomaten eingesetzt."

Lenzrose, Salweide, Scharbockskraut

Eine kleine Auswahl der entdeckten Pflanzen im März (s. auch meinen blog-Artikel Blütenpracht ... im März)

Kennengelernt habe ich sie vor ein paar Jahren bei einer Führung im botanischen Garten in Münster und war sofort begeistert von der Blütenpracht dieser winterfesten, mehrfarbigen Stauden zu Frühlingsbeginn. Die Lenzrosen, auch Orientalische Nieswurze oder Frühlings-Christrosen genannt, kommen jedes Jahr wieder in voller Pracht, in weiß, gelbgrün und lila und haben einen festen Platz in unserem Garten (s. Foto). Es sind prächtige, anspruchslose Frühblüher aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), häufig Hybriden, aber giftig. (s. auch Pflanzenporträt) Beheimatet ist die Lenzrose laut wikipedia in der Türkei und dem Kaukasus, komme lokal aber auch in Baden-Württemberg als Neophyt vor.

Die Kätzchen der Sal-Weide sind für mich die ersten in meiner Nähe gut sichtbaren Baumblüten, die mir den nahenden Frühling anzeigen. Sie stehen, schon als große Bäume in meiner unmittelbaren Nachbarschaft, aber auch seit Kurzem als noch kleines Bäumchen in meinem Garten. Die Sal-Weiden oder Kätzchenweiden sind Weidengewächse (Salicaceae). Da sie bereits im März blühen, erfreuen sie nicht nur uns, sondern sind eine wichtige erste Futterpflanze für die Insekten. Die Kätzchen sind laut wikipedia die erste wichtige Bienennahrung und bieten auch früh fliegenden Falterarten wie Zitronenfalter, Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge zu Frühlingsbeginn nahrhaften Nektar. "Zusammen mit der Eiche ist die Salweide die bedeutendste Pflanze für die heimische Schmetterlingsfauna. Beinahe einhundert Arten ernähren sich von der Salweide, entweder als Futterstrauch für die Raupen oder als Nährpflanze für die erwachsene Imago."

Über sie freue ich mich immer im Frühling, weil sie als erstes auf meinen Spaziergängen auf der Halde Rheinelbe durch ihre gelben Blüten ein wenig Farbe auf den Waldboden bringen. Dieses Hahnenfußgewächs ist laut Schmeil-Fitschen (Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder! ) aber giftig. Bei wikipedia erfuhr ich, dass sich der Name von Skorbut ableitet, weil die Blätter des Scharbockskrauts gegen Vitamin-C-Mangel eingenommen wurden. Die Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen (S. 141) nennt viele Möglichkeiten der Verwendung der jungen Blätter von März bis April weist aber auch daraufhin, dass die Pflanze, vor allem frisch, wegen des enthaltenen Protoanemonins nicht in großen Mengen gegessen werden sollte. Die Pflanze reinige das Blut und würde bei Hautunreinheiten und Hämorrhoiden eingesetzt. Aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts sei sie früher nicht nur bei Skorbut, sondern auch bei Frühjahrsmüdigkeit gegessen worden.

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