Natur ganz nah im Januar 2017: Fuchs, Vögel, Pflanzen

Meine Entdeckungen im Januar

Die schönste Beobachtung im Januar diesen Jahres war ein Rotfuchs, der in ca. 10 m Entfernung für wenige Minuten ruhig auf einem Grundstück an der Leithestraße stand. Ich war fasziniert; er sah gut genährt aus, mit einem schönen Fell. Toll fand ich ebenfalls, dass ein Habicht um die Himmelstreppe flog und bei dem Anblick der hübschen grün-weißen Blätter des italienischen Aronstabs, der sich zunehmend auf der Halde Rheinelbe ausbreitet, bekomme ich schon richtig Vorfreude auf den Frühling.

Auch einige Vögel waren schon ziemlich regelmäßig zu sehen und zu hören: Vor allem Kohlmeisen und Rotkehlchen. Die Kohlmeise Parus major), die bekannteste und größte Meise, ein häufiger Brut- und Jahresvogel, ist links auf dem Bild zu sehen. Es macht mir nicht nur Freude die Vögel zu malen, sondern durch das Zeichnen mit den Aquarellstiften kann ich mir die Besonderheiten des jeweiligen Vogels besonders gut einprägen. Als gute Vorlage, auch zum Bestimmen der beobachteten Vögel, dient mir das Buch von Peter H. Barthel und Paschalis Dougalis "Was fliegt denn da?".

Entdeckte Pflanzen und ihre Wirkung

Links auf dem Foto sind die hübschen Blätter des Aronstabs zu sehen, der aber giftig ist und zwar alle Teile der Pflanze. "Wenn man die dreieckförmigen Blätter kaut, entsteht durch das Oxalat ein Piksen auf der Zunge. Vor allem beim Weidevieh wurden tödliche Vergiftungen durch Verzehr der Blätter im Frühjahr beobachtet." Der Name soll von der biblischen Figur des Aaron stammen, "...dessen Stab als Zeichen seiner Auserwählung zum Hohepriester ergrünte, als er auf die Bundeslade gelegt wurde." (wikipedia) Er bekommt im Frühling wunderschöne Blüten und im Herbst erst grüne, dann kräftig rote Beeren.

Im Januar lagen die Temperaturen tagsüber in der Regel zwischen 0°C und knapp 10°C, nur selten unter 0°C. Es war oft sonnig, manchmal bewölkt und feucht, manchmal morgens noch Frost, einmal sogar Schnee und trotzdem waren schon einzelne Blüten folgender Pflanzen zu sehen:

  • Das schmalblättrige Greiskraut (Senecio inaequidens) ein Migrant aus Südafrika, der auf der Halde gut wächst, weil sie die Wärme gut speichern kann. Es gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae). "Nichts zum Essen, aber in seiner Heimat wird die zerquetschte Pflanze zur Wundheilung aufgelegt. Die bakterientötende Wirkung ist wissenschaftlich belegt." (Ursula Stratmann)
  • Die erste blauviolette Blüte des Immergrün (Vinca L.) aus der Familie der Immergrüngewächse (Apocynaceae) war auch schon in unserem Steingarten zu sehen.

Interessant fand ich auch, dass der Sommer- oder Schmetterlingsflieder (Buddleja L.) und die Brombeersträucher (Rubus), ein Rosengewächs (Rosaceae) schon grüne Blätter hatten. Sind sie denn immergrün? Das muss ich weiter beobachten. Beide sind auf dem Weg zur Halde Rheinelbe sehr viel vorhanden. Laut Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen können kleinste Triebspitzen der Brombeeren im März und April roh genascht aber auch als Gemüse gekocht werden. "Aufgrund des Gerbstoffgehalts werden die Blätter arzneilich als Mittel bei Durchfall verwendet." (S: 95)

In meinem Steingarten waren die ersten zarten Blätter des Grauen Storchschnabels zu sehen, einer Zierpflanze und am Weg neben unserem Garten sah ich die ersten Blätter des Ruprechtskrauts (Geranium robertianum L.), beide aus der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae). Der Name wird erklärlich, wenn ich später die Früchte zeigen kann. Das Ruprechtskraut wurde laut wikipedia vielfältig in der Volksheilkunde eingesetzt, als Heil- und Stärkungsmittel sowie gegen Durchfall. "Geranium robertianum findet auch Verwendung als Wirkstoff in homöopathischen Arzneimitteln.[3] Die zugeschriebenen Wirkungen, besonders gegen Harnwegsinfekte und Durchfall, sind wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt."

Ob es sich bei   Blättern, links neben dem Rotkehlchen, auf Seite 7, um Nelkenwurz handelt, muss ich noch anhand der späteren Blüten und vor allem der Früchte herausfinden.

Tiere im Januar

Im Januar waren in meiner Nähe vor allem Amseln, Kohlmeisen und Rotkehlchen zu sehen. Letzteres ist hier links auf dem Foto hoffentlich ganz gut zu erkennen. Ich habe es mit Aquarellstiften gemalt.

Für mich alles andere als alltäglich war, dass ich an einem Tag endlich einmal einen Fuchs, ganz nah, sehen konnte, ein Habicht an der Himmelstreppe flog und wir bei einem Ausflug ins Münsterland, bei Velen, auf einem Feld drei Silberreiher gesehen haben.

 

 

 

  • Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula L.) ist ein kleiner, zutraulicher Vogel, ein häufig zu beobachtender Winterbegleiter. Ich sehe ihn in unserem Garten, am Vogelhaus und auf meinen Spaziergängen zur Halde Rheinelbe fast täglich. Er ist klein, etwas rundlich, häufig sehr zutraulich und setzt sich z.B. sogar auf unseren Spaten, wenn wir im Garten arbeiten. Er hüpft viel auf dem Boden, ist ein häufiger Brut-, Jahres-, Zugvogel und Wintergast, ein "Dickichtvogel", Erdbrüter (Brohmer: Fauna von Deutschland, 23. Auflage, S. 712). Er ist sehr gut daran zu erkennen, dass Stirn, Kehle und Vorderbrust intensiv rot sind. Ich finde auch den Gesang des Rotkehlchens sehr schön und es singt quasi das ganze Jahr und fast den ganzen Tag. "Sein Gesang beginnt etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang und ist bis in die Dämmerung fast das ganze Jahr über zu hören. Die Art gilt derzeit als ungefährdet." (wikipedia)
  • Der Rotfuchs (Vulpes vulpes L.) gehört zur Familie der Hunde (Canidae). Füchse, in Mitteleuropa gibt es nur den Rotfuchs, sind zunehmend in Städten unterwegs und Allesfresser. "Bei Stadtfüchsen machen natürliche Futterquellen wie Nager nur einen geringen Anteil aus, stattdessen dominieren kultivierte Früchte, Küchenabfälle (inklusive Kompost und Fleischresten) sowie für Katzen oder Vögel angebotenes Futter." (wikipedia) Laut wikipedia ist die Fähe nur im Januar/Februar und dann nur für zwei bis drei Tage befruchtungsfähig. Vielleicht war also gerade ein Rüde unterwegs, um eine Partnerin zu finden.
  • Der Habicht (Accipter gentilis L.) ist ein sehr hübscher, mittelgroßer Greifvogel. Der "edle Greifer", Vogel des Jahres 2015, ist laut NABU seit Jahrhunderten ein beliebter und bewunderter Jagdbegleiter. Das Buch von Helen Macdonald  "H wie Habicht", das ich von meiner Freundin Petra geschenkt bekommen habe, hat mich fasziniert. "Helen Maconald ist etwas gelungen, was in der Literatur sehr selten ist: die absolut realistische Beschreibung der Beziehung eines Menschen zum Bewusstsein eines Tiers. Eine unglaubliche Leistung und Mabel ist der Star." (Sunday Times). Helen Macdonald hat das Habichtweibchen, das sie abrichtete, Mabel genannt.
  • Der Silberreiher (Casmerodius alba), aus der Familie der Reiher (Ardeidae), ist ein großer, langhalsiger, elegant wirkender weißer Schreitvogel mit gelbem Schnabel und langen, dunklen Beinen und Füßen. Laut "Was fliegt denn da?" kommt er außerhalb der Brutzeit zunehmend in Deutschland vor und ist auf Wiesen und Feldern, auf denen wir sie gesehen haben, auf Mäusejagd.

In den nächsten Tagen werde ich bloggen welche Entdeckungen ich in meinem nahen Umfeld im Februar gemacht habe. Es waren einige Vogelarten und Blüten mehr zu sehen.

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