Plastik in Milch und Honig durch viele Kosmetikprodukte - Was können wir tun? Teil II (2014)

Im November 2013 wurde ich zum ersten Mal auf dieses Problem aufmerksam und war entsetzt zu lesen in wie vielen Kosmetikprodukten sich Mikroplastikteilchen befinden und welche Auswirkung sie haben. Leider habe ich Mikroplastik dann auch in einigen von mir verwendeten Produkten gefunden. Heute las ich nun in der WAZ, dass der BUND eine Liste mit Kosmetikprodukten erstellt hat, auf denen du, alphabetisch sortiert, nachlesen kannst in welchen Kosmetika sich Plastik befindet. Mit unserer Hilfe kann diese Liste regelmäßig aktualisiert werden. Außerdem gibt es eine neue, kostenlose APP, die Mikroplastik in Kosmetika anzeigt. Das finde ich sehr hilfreich; denn meine Freund_innen sagten mir, dass es für sie nicht so einfach sei, die auf den Packungen angegebenen Inhaltsstoffe darufhin zu überprüfen, ob sie Plastikteilchen enthalten, da ihnen die Namen fast alle fremd seien. Es ist leider, nach meiner Erfahrung, nicht so leicht alternative Produkte zu finden und die Art der verwendeten Plastikteilchen hat sich bereits seit November 2013, seit meinem ersten blog-Artikel dazu, wieder geändert. Hier die aus meiner Sicht neuesten Informationen und mögliche Alternativen.

In dem aktuellen WAZ-Artikel vom 15.2.2014 "Plastikteilchen in Milch und Honig" von Jonas Erlenkämper, den ich online leider nicht gefunden habe, steht, dass Forscher_innen und Umweltverbände ein Verbot von Mikro-Kunststoff fordern. Sascha Regmann von der Herner Umweltorganisation Projekt Blue Sea sagt laut diesem Artikel: "Die Folgen für den Menschen sind noch nicht genug erforscht. Wir wissen aber, dass ganz kleine Partikel in der Lage sind, in die Zellstruktur einzudringen. Welche Langszeitschäden das verursacht, kann niemand voraussagen."  Zu der Wirkung in Peeling-Produkten sagt Sascha Regmann in dem WAZ-Artikel: "Der Peeling-Effekt ist reines Marketing. Plastik ist einfach ein günstiger Füllstoff." Leider ist auch in dem aktuellen Kommentar immer noch zu lesen, dass das Umweltbundesamt sich gegen ein Verbot ausspricht und weiterhin auf einen freiwilligen Verzicht setzt. Deshalb können wir erst einmal nur selber handeln und alternative Produkte kaufen.

 

In meinem blog-Artikel vom 19. November "Wie kommt Plastik durch uns in Milch, Honig, Leitungswasser, Tiermägen... - Was kannst du tun?" kannst du nachlesen wie diese Mikroplastikkügelchen in den Kosmetikprodukten auf Haut, Haare und Zähne wirken sollen, dass und warum sie Flecken in der Wäsche erzeugen können, die nicht mehr zu entfernen sind, dass sie bei Miesmuscheln innerhalb kürzester Zeit Entzündungen und Verkapselungen hervorrufen und bereits unter dem Mikroskop in Milch, Honig und Leitungswasser sichtbar sind.

In diesem Artikel werden Polyquaternium-7 und Polyethylen als Mikroplastik-Inhaltsstoffe genannt, die Du vermeiden solltest und ich habe darauf hingewiesen, dass du Produkte mit  Inhaltsstoffen, die mit Poly- beginnen, meiden oder dich speziell über diesen Inhaltsstoff informieren müsstest. Mittlerweile sind bereits wieder neue Mikroplastikteilchen, also neue Namen, dazugekommen, wie z.B. Copolymer.

 

Da es außerdem sehr mühselig ist, die oft sehr klein gedruckten Inhaltsstoffe alle zu lesen, finde ich die "Produktliste von Kosmetika und Reinigungsmitteln, die Mikroplastik enthalten" vom BUND äußerst hilfreich. Hier findest Du auch die Namen und Abkürzungen der neun momentan verwendeten Mikroplastikteilchen. Auf der webside von Project Blue Sea findest Du zudem den Hinweis auf eine neue, kostenlose APP, die Mikroplastik in Kosmetika anzeigt.

 

Bei meinem letzten Einkauf von Duschgel war ich ziemlich frustiert, da ich in dem Drogeriemarkt kaum ein Duschgel fand, dass kein Mikroplastik enthielt und trotzdem einigermaßen angenehm roch. Deshalb habe ich auf dem Foto oben schon einmal die Produkte gezeigt, die ich gefunden habe, nicht nur im Bio-Markt, sondern auch in einem Drogeriemarkt. (Duschgels: Pflegedusche von Alverde, Olive, Aloe Vera und Erfrischungsdusche von Weleda, Citrus; für die Haare: Color-Glanz-Shampoo  und Trauben-Pflegekur, jeweils von von Lavera und Haarspray-Seidenglanz von Logona.)  Mit Deiner Hilfe können wir so vielleicht auch eine Positivliste erstellen und an den BUND schicken.

 

Meine Anfrage an Bündnis 90/Die Grünen zu einem Engagement der Partei in dieser Sache wurde sehr schnell beantwortet. Die Partei hat bereits 2012 mit einer Anfrage im Bundestag das Thema aufgegriffen: "Mikroplastik im Wasser - Von der Bundesregierung fahrlässig ignoriert". Über weitere Aktivitäten in diesem Bereich in Berlin und Brüssel werde ich informiert.

Fazit:

Wenn Du mit dazu beitragen willst, dass weniger Plastik durch Deine Kosmetikprodukte in unsere Nahrungskette, in die Umwelt gelangt, dann hilft dir die "Produktliste von Kosmetika und Reinigungsmitteln, die Mikroplastik enthalten" vom BUND und die neue kostenlose APP, die Mikroplastik in Kosmetika anzeigt. Wenn Du Genaueres über die Wirkung der Mikroplastikkügelchen wissen möchtest sowie einige Ideen zur Vermeidung von Plastik im Alltag kennenlernen möchtest, lies meinen blog-Artikel "Wie kommt Plastik durch uns in Milch, Honig, Leitungswasser, Tiermägen... - Was kannst du tun?" Ich würde mich freuen, wenn Du mithelfen würdest eine Positivliste über mikroplastikfreie Kosmetikprodukte zu erstellen sowie eine Ideensammlung zur Vermeidung von Plastik im Alltag.

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