Fracking ist gefährlich für das Trinkwasser (2013)

Heute las ich in der WAZ ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der Gelsenwasser AG, H.R. Deters, dass ExpertInnen weiter in Gutachten vor den möglichen Gefahren vor Fracking warnen und dass Gelsenwasser Fracking aus folgenden Gründen ablehnt. " ... nach heutigem Wissensstand bedeutet diese Gewinnungsmethode eine erhebliche Belastung für die Umwelt. Außerdem lassen sich mit derzeitigem Stand nur rund 10 Prozent der Gasreserven heben ...". (Interview mit Herrn Deters von Irene Stock).

Als Argumente werden in dem Artikel vom 19. Juni 2013 auch genannt, dass der Wissensstand über  Fracking zu gering ist und Fracking nicht zur Energiewende beiträgt. Dabei wird nicht nur auf die mögliche Gefährdung des Trinkwassers durch Chemikalien hingewiesen, sondern auch auf die Problematik dieser Methode für bevölkerungsreiche Regionen, hier Rhein-Ruhr. Nicht nur im Ruhrgebiet kommt auch noch die besondere Gefahr dazu, dass der Untergrund bereits durch den Bergbau großflächig ausgehöhlt ist.

 

Welche Chemikalien beim Fracking eingesetzt wurden, wie sie wirken und welche Möglichkeiten du z.B. hast, dich gegen Fracking zu engagieren, habe ich in meinem blog-Artikel "Fracking stoppen? Was sagen uns die Chemikalien? dargelegt. Im Mai hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen Position bezogen und auch im Raum Recklinghausen gibt es keinen Raum für Fracking.

Kein Raum für Fracking im Landkreis Recklingshausen

Landrat Süberkrüb warnte vor dieser Risiko-Technologie, als er um eine Stellungnahme von der Bezirksregierung Arnsberg gebeten wurde, da zwei Firmen "..die Aufsuchungserlaubnis für Felder in der Hohen Mark und im Raum Marl beantragt hatten." (WAZ Gladbeck vom 19.6.2013). Bisher wird bei der Ablehnung des Fracking in erster Linie mit der Gefahr für das Trinkwasser in Wasserschutzgebieten argumentiert, im Kreis Recklingshausen wäre das Trinkwasser von ca. 2 Millionen Menschen betroffen. Landrat Süberkrüb in der WAZ: „Wir wissen heute noch viel zu wenig über aktuelle Gefahren und die Spätfolgen dieser Technik, bei der ein Chemikalien-Wasser-Sand-Gemisch unter hohem Druck in den Boden gepresst wird.“ Auch er weist zusätzlich noch einmal auf die besonderen Gefahren durch die Bergbaulage hin.

 

 

 

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen: Fracking ist energiepolitisch nicht notwendig und wegen gravierender Wissenslücken kommerziell nicht zuzulassen

In seiner umfangreichen Stellungnahme vom Mai 2013 "Fracking zur Schiefergasgewinnung - Ein Beitrag zur energie- und umweltpolitischen Bewertung" begründen die MitarbeiterInnen dies mit ausführlichen Argumentationen. Sie sehen für Deutschland durch Fracking keinen kurzfristigen oder nur einen stark bechränkten mittel- oder langfristigen Einfluss auf die Brennstoffpreise (S. 15ff., S. 44), argumentieren, dass die Reindustrialisierung in den USA nicht auf die Schiefergasgewinnung zurükzuführen ist (S:17), weisen ausführlich auf die Umweltauswirkungen und Risiken dieser Methode hin (S.22 ff), z.B. auf das Wasser und die Gesundheit: "Belastungen durch Stoffeinträge lassen sich - wenn überhaupt - nur sehr aufwendig beseitigen." (S. 23) Sie sehen noch Wissenslücken, Handlungs- und Forschungsbedarf (S. 37 f) und halten beim gegenwärtigen Wissenstand lediglich sorgfältig ausgewählte Pilotprojekte mit begleitender Risikoforschung für sinnvoll (S.40).

 

Bei allen Argumenten, die ich auch hier gelesen habe, verstehe ich nicht, warum wir uns und unsere Umwelt diesen Gefahren, die vom Fracking ausgehen, aussetzen sollten, warum wir dieser Technologie unsere Zustimmung geben sollten. Also, heißt es für mich weiter: Alle Verantwortlichen darin unterstützen, die Finger von dieser Technologie zu lassen und weiter auf umweltfreundliche Energien zu setzen. Nicht nur die Energiepreise lassen sich mE positiv dadurch beeinflussen, dass weniger auf große Energieunternehmen und somit Monopolbildung gesetzt wird, sondern mehr auf kommunale Energieversorgung.

Parteien, die das Fracking begründet ablehnen:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Stopp fracking! Hier findest du auch viele Informationen rund um Fracking.

DIE LINKE will das Fracking verbieten und begründet dies dezidiert.

Die Piratenpartei lehnte das Fracking mit großer Mehrheit im Dezember 2012 ab und begründete dies ausführlich in ihrem Antrag. Bei der Piratenpartei findest du auch links zu den Positionen der anderen Parteien zum Thema Fracking.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0