Vögel beobachten - im Winter ein besonderer Genuss (2013)

Bei dem herrlichen Sonnenschein hat es uns Freitag wieder an die Ruhr gezogen, natürlich mit Fernglas, um auch die Vögel beobachten zu können. Wir waren nicht enttäuscht; denn im Winter sind die Vögel so gut zu sehen. Sie verstecken sich nicht, um zu brüten oder von den Nestern abzulenken, sie sind nicht in Eile, um ihren Nachkommen Futter anzubieten und in den noch kahlen Bäumen sehen wir sie so gut. Schön ist auch, dass weniger Menschen unterwegs sind und wir in Ruhe beobachten können.

 

Auf den Fotos kannst du von links nach rechts Kanadagänse, einen Graureiher und eine Rostgans inmitten von Kormoranen sehen. Viele Kanadagänse, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, sehen wir das ganze Jahr über an der Ruhr; sie brüten hier auch. Selbst bei uns "um die Ecke", im Wissenschaftspark, haben wir im letzten Sommer eine Paar gesehen, das zwei Junge dort aufgezogen hat. Wir erfreuen uns daran; es ist wie ein Hauch aus einer anderen Welt.

 

An dem Graureiher finde ich immer so interessant, dass er so stoisch dasteht, dass ich mich manchmal frage, ob er echt ist. Außerdem wirkt seine Haltung auf mich immer ein wenig majestätisch. Dadurch, dass die Bäume und Sträucher jetzt blattlos sind, konnte ich sogar ganz nah eine Heckenbraunelle betrachten, die ganz ruhig an der Ruhr in einem Strauch saß. Diesen scheuen Vogel sehe ich nur ganz selten.

 

Dann entdeckte ich zwischen den Kormoranen plötzlich so einen hübschen, rostfarbenen Farbtupfer, den ich noch nie gesehen hatte. Zum Glück hatte ich auf einer Zoologie-Exkursion der UNI Münster in die Rieselfelder u.a. Brandgänse gesehen, die für mich zumindest eine gewisse Ähnlichkeit hatten. So fand ich mit Hilfe des für mich sehr praktischen Buches "Was fliegt denn da?" heraus, dass der rostfarbene Vogel eine Rostgans ist, ein Gefangenschaftsflüchtling. Es war natürlich gut, dass ich das Buch dabei hatte; denn so ließ sich mit Hilfe des Fernglases noch einmal genauer nachsehen, weil ich jetzt aufgrund der Beschreibung wusste, worauf ich achten musste. Also, für alle, die Vögel besser kennenlernen möchten, ist das Buch meine Empfehlung. Allerdings muss ich dazu sicher schon eine ungefähre Vorstellung von der Art haben. ( Barthel, P.H.; Dougalis, P.: Was fliegt denn da? Kosmos Naturführer)

 

 

Gerade schneit es sogar ein wenig; wenn auch nicht so wie hier auf dem Bild links aus dem letzten Jahr. Dieses hübsche, von meinem Mann selbst gemachte, Vogelhaus ist zum Glück eine begehrte Anlaufstelle für die Vögel aus unserem Garten, dem benachbarten Park und der Halde. Gerne sitze ich mit meinem Fernglas am Fenster und schaue dem Treiben zu: Hier balgen sich Kohlmeisen, sitzen Schwanzmeisen zu mehreren an einem Knödel, fliegen Blaumeisen ein und aus, futtern gerne auch die Kleiber, die man sonst nur ganz selten sehen kann, setzt sich ab und an ein Rotkehlchen auf das Dach und versuchen sogar Buntspechte an dem Stamm zu klopfen. Ganz toll finde ich, wenn auch der bunte Dompfaff und die Buchfinken ab und zu zu Besuch in unseren Garten kommen.

 

Gestern bin ich bei diesem herrlichen Wetter mit Fernglas und Hund mal wieder zur Halde Rheinelbe gelaufen und traf unterwegs einen Vogelbeobachter, der mich auf Rotdrosseln aufmerksam machte, die ich bisher noch nie gesehen hatte. Er erzählte mir, dass vor allem durch die Anpflanzung des Sanddorns, den du rechts auf dem Bild, mit der Halde im Hintergrund, siehst, viele interessante Vögel immer wieder zu sehen sind, auch Kernbeißer, vorübergehend Seidenschwänze usw.. Hier kann ich auch die Dompfaff-Pärchen immer wieder beobachten, fast immer an den gleichen Stellen, heute leider nicht. Während wir nun beobachteten, uns unterhielten, lag mein Hund, für mich ganz brav, zu meinen Füßen. Da es ein sehr lebendiger Mischling aus Labrador und Australian Shepherd ist, eine Leistung. Erst nachher sah ich, dass er in der Zeit mal wieder mit Hingabe, von mir unbemerkt, vor meinen Füßen gebuddelt und eine Maus erwischt hatte. So hatte auch er seinen Spaß.

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